Rückblick auf die Tagung „Colours Revealed“ von 20. bis 21. März 2024, Kulturfabrik Hainburg
 

Gruppenfoto: Veranstaltung "colours revealed"

Unter dem Titel „Colours Revealed, Polychrome Monuments in the Roman Provinces – Detection, Interpretation, Visualisation” trafen sich am 20. und am 21. März 2024 in der Kulturfabrik Hainburg zahlreiche Fachleute zu einer internationalen Tagung um den Forschungsstand zur Verwendung von Farbe in der Antike zu diskutieren.

Während die Farbigkeit antiker Steinmonumente im Mittelmeerraum zunehmend in das allgemeine Bewusstsein gedrungen ist, liegen erst wenige Daten über die Situation in den römischen Provinzen vor. Die präsentierten Arbeiten boten einen guten Überblick zur Farbdeutung in den einzelnen Regionen, zur Verwendung von Farbe im kulturellen-religiösen Bezug, aber auch zur Verwendung von unterschiedlichen Pigmenten und Maltechniken. Das Spektrum der Vorträge deckte fast das gesamte Römische Reich ab und reichte von den Provinzen in Ägypten und Kleinasien über Spanien und Frankreich bis nach Britannien.

Zwei Männer führen Röntgenfluoreszenzmessungen an einem römerzeitlichen Grabstein durch
Dr. Robert Linke (BDA) und Projektmitarbeiter Dr. Robert Krickl führen Röntgenfluoreszenzmessungen an einem römerzeitlichen Grabstein durch.

Ausgangspunkt für die Tagung in Österreich war ein noch bis 2025 laufendes und von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften – Heritage Science Austria gefördertes Forschungsprojekt, das sich mit der Erforschung von Polychromie an römerzeitlichen Skulpturen und Architekturelementen befasst. Projektpartner sind neben der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Bundesdenkmalamt, das Kunsthistorische Museum Wien sowie die Landessammlungen Niederösterreich. Jüngste Entwicklungen im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich ermöglichen heute den Nachweis von kaum sichtbaren Spuren antiker Farbreste auf Steinmonumenten und bieten dadurch Rückschlüsse auf die entstehungszeitliche bzw. ursprüngliche Polychromie der Objekte.

Da in Österreich besonders Carnuntum reich an Funden von antiken Steinmonumenten wie Skulpturen und Architekturelemente ist, boten sich die Kulturfabrik Hainburg, in der aktuell die Hauptmenge an Funden aus dieser Region gelagert wird, und das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg als ideale Veranstaltungsorte an. In 16 Vorträgen berichteten die aus zehn Ländern angereisten Vortragenden über aktuelle Forschungsprojekte und Erkenntnisse zur Verwendung von Farbe in den spätrömischen Provinzen.

Mag. Dr. Eduard Pollhammer führt die interessierten TagungsteilnehmerInnen durch die Depots in der Kulturfabrik Hainburg
Mag. Dr. Eduard Pollhammer führt die interessierten TagungsteilnehmerInnen durch die Depots in der Kulturfabrik Hainburg.

Die Veranstaltung wurde vom Österreichischen Archäologischen Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften organisiert und von den Landessammlungen Niederösterreich, dem Bundesdenkmalamt und dem Kunsthistorischen Museum Wien finanziell unterstützt. Rahmenprogramm bildeten ein Empfang durch die Landeshauptfrau von Niederösterreich Mag. Johanna Mikl-Leitner und das Bundesdenkmalamt sowie ein Besuch im Museum Carnuntinum, in dem die Farbigkeit antiker Steinmonumente direkt am Objekt diskutiert werden konnte.

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